Tuesday, April 6, 2010

Let fear become respect

At the beginning it was only a thought. Then it became a dream. What if? Could we just leave for a whole year? Leave everything behind? Just go and discover the world on our bicycles?

Then, talking about it and discussing the idea the first doubts sneak in: what will it be like to leave behind our jobs, families, friends, cat etc.? Are we physically and mentally strong enough for such a long journey? Isn't it crazy to give up our life that we like so much here?

So, then we put the idea off to some time in the future. But it never really disappeared. It was there all the time in some corner of our brains. And occasionally it would pop up: when reading books about bike tours, when we were out for a ride on the weekends, when we were traveling.. how would it be like to see all these places from our bikes, instead of just rushing by in a bus, train or car?

So then we realized that we need to try it, otherwise we would be dreaming about it for the rest of our lives. So we started making plans: when and how long we would leave, where we wanted to go, what to take and so on. And the beginning is easy: the most important thing to take: the bike; how long: a year would be nice; where do we want to go: direction east. So far so good.

Then it becomes more complicated: the more we read about gear, about the route, about the countries that we wanted to visit, the more worried we got. If we don't invest in the best, state-of the-art and thus also most expensive bike, will it break down on the way? Will we be able to find the parts that we need to fix it? What if we choose the wrong health insurance and something happens to us? What if we don't get all the right vaccinations? Is it safe to visit countries like Tajikistan? And the more people we talked to, the more different answers to all our questions we got.

This is when we realized that all the planning is centered around safety and avoiding problems. Which I think is important and necessary, and hopefully will make our journey more enjoyable, because we don't need to worry about all those things once we're on our way, but still sometimes I feel we need to take a step back and look at it from a distance and put things in the right relations again.

And it was right at that moment when I watched a documentary on TV, about some guys rafting down the Mississippi. Asked whether he wasn't afraid of the river, one of the guys answered with a sentence, which I chose to be my motto for the trip:

Don't let fear become paranoia, let fear become respect!


Deutsch

Am Anfang war es nur ein ferner Gedanke. Dann wurde es zum Traum. Wie waere es wohl? Koennten wir einfach fuer ein Jahr reisen? Unser bisheriges Leben zuruecklassen? Einfach losfahren und die Welt auf unseren Raedern entdecken?

Dann, sobald man anfaengt darueber zu sprechen und die Idee zu diskutieren, schleichen sich die ersten Zweifel ein: wie ist es wohl unsere Jobs, unsere Familie, Freunde und Katze einfach zurueckzulassen? Sind wir wohl physisch und psychisch stark genug fuer eine solche lange Reise? Ist es nicht verrueckt unserer Leben hier - das wir so sehr moegen- einfach aufzugeben?

Also haben wir den Gedanken erst mal von uns geschoben, weit weg in die Zukunft. Aber er ist nicht verschwunden, sondern war die ganze Zeit bei uns, schlummerte in den hinteren Ecken unserer Koepfe. Und gelegentlich hat er sich bemerkbar gemacht: wenn wir Buecher von Radreisen gelesen haben, wenn wir am Wochenende eine Radtour gemacht haben oder wenn wir auf Reise waren.. wie waere es wohl all diese Orte von unseren Raedern aus zu erkunden, anstatt im Bus, Zug oder Auto vorbeizurasen?

Und so wurde uns bewusst dass wir es ausprobieren muessen, ansonsten wuerden wir unser restliches Leben lang immer nur davon traeumen. Also haben wir angefangen Plaene zu machen: wann und wie lange wir reisen wollen, wohin wir gerne fahren wuerden, was wir mitnehmen muessten und so weiter. Und der Anfang ist einfach: wie lange - ein Jahr waere nicht schlecht; wohin - Richtung Osten; die wichtigste Sache die wir mitnehmen muessen - Fahrraeder natuerlich. So weit, so gut.

Aber dann wird es komplizierter: je mehr man ueber Ausruestung, die Reiseroute, die Laender welche wir besuchen wollen etc. lesen, umso mehr Sorgen machen wir uns. Was wenn wir nicht die allerbesten, neuesten Raeder kaufen, werden sie uns auf dem Weg kaputtgehen? Koennen wir in dem Fall ueberall Ersatzteile besorgen? Was wenn wir die falsche Krankenversicherung waehlen und uns etwas unterwegs passiert? Was wenn wir nicht an alle wichtigen Impfungen denken? Ist es sicher in Laender wie Tadjikistan zu reisen? Und je mehr Leute wir fragen, desto mehr verschiedene Antworten bekommen wir auf alle unsere Fragen.

Und genau da ist uns klar geworden, dass unsere komplette Vorbereitung sich nur um Sicherheit dreht und darum Probleme zu vermeiden. Ich denke dass es schon wichtig ist und am Ende dazu fuehren wirds dass wir unsere Reise mehr geniessen werden, weil wir uns keine Sorgen mehr machen muessen wenn wir erst mal unterwegs sind. Aber trotz allem denke ich dass man ab und zu mal einen Schritt zurueck tun muss und das ganze aus der Ferne betrachten muss um die Dinge nochmal ins richtige Verhaeltnis zu ruecken.

Und an diesem Abend habe ich eine Sendung im Fernsehn gesehen, ueber eine Gruppe von Leuten die mit dem Floss den Mississippi runtergefahren sind. Und als einer von ihnen gefragt wurde, ob er denn keine Angst haette, hat er mit einem Satz geantwortet, welchen ich zum Motto unserer Reise gewaehlt habe:

Lass Angst nicht zu Paranoia werden, lass Angst zu Respekt werden!